Storchennest

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Aktuelles zum Webcam-Storchennest

Nach der Neuinstallation 2022 ist die Nestoberfläche wie jedes Jahr im Frühjahr verdichtet und es bilden sich nach längeren Regenfällen Wasserpfützen im Nest. Wir haben jedes Jahr vor der Brut mit Hilfe eines Hubsteigers oder der Feuerwehr diese Oberfläche entfernt. Das versuchen wir dieses Jahr wieder, es wäre aber kein Problem wenn es nicht ausgeführt werden kann. Das Nest in 23 Meter Höhe ist nur über ein Scheunendach erreichbar, das Fahrzeug mit der Arbeitsbühne oder Feuerwehrleiter steht ca. 20 Meter vom Schornstein entfernt. Bei der Neuinstallation der Nestunterlage sind wir mit dem Hubsteiger durch den Garten direkt an den Turm gefahren, anschließend musste das Gelände wieder eingeebnet und eingesät werden. Das Fahrzeug hatte tiefe Fahrspuren hinterlassen. Das ist nicht jedes Jahr machbar.

Hier ein Bild vom Hof, der Schornstein mit dem Nest hinter der Scheune:

Die Störche haben sich an das Wasserproblem angepasst und bauen das Nest vermehrt in die Höhe. Wir legen Nistmaterial und Stroh auf die Wiese hinter dem Nest wo sich die Störche bedienen können.

Die Vorgänger von dem aktuellen Storchenpaar, Wilhelm und Wilhelmine haben sehr wenig am Nest neu zugebaut. Die Küken waren bei Regenfällen gefährdet. Die Nachfolger Wilfried und Wilma haben jedes Jahr ca. 15-20cm zugebaut, sie sind auch jetzt verstärkt aktiv und werden bis zum Legebeginn Ende März das Nest gut vorbereiten.

Möglicherweise ist das Wasserproblem hier auch durch die lehmhaltige und eigentlich gute Ackererde der Wetterau verursacht. Die Störche bringen immer etwas von den Äckern und Wiesen mit. In Gegenden mit leichten sandigen Böden scheint die Verdichtung weniger ein Problem zu sein.

Der Zustand der bis heute 15 Nester in der Umgebung ist überall gleich wenn die Störche nicht ziehen und über Winter die Horste besetzt halten. Obwohl wir nur das Nest mit der Webcam öfter reinigten werden durchschnittlich nicht mehr Küken groß. Wichtig ist dass die Eltern genügend Nahrung finden, deswegen legen wir mehr Teiche an und versuchen mit Wehren das Wasser über den Sommer in den Wiesengebieten zu halten.

Hier älteres Bild mit der wasserdichten Oberfläche:

Verdichtete Oberfläche

Dieses Bild unten von Februar 2024: Höhenzubau seit 2022

Inzwischen sind 15 Nester in und um Lindheim besetzt, die meisten Storchenpaare sind im Winter nicht nach Süden gezogen. Auch in diesen Nestern sind bei Regen Wasserpfützen, unabhängig von der Nestunterlage. Selbst bei Nestern auf Bäumen bildet sich diese wasserundurchlässige Schicht wenn die Störche im Winter durchgehend Erde und Kot hinterlassen und festtreten. Auch diese Störche bauen vor der Brutzeit deutlich mehr zu. Hier ein Nest auf einem Strommast:

Immer neue Nester, jetzt auch auf Bäumen:

Beitrag von 2020:

In der Wetterau werden durch die hervorragende Unterstützung des Energieversorgers OVAG Nisthilfen für Störche aufgestellt. Die Bauart der Nestunterlage hat sich bewährt, inzwischen werden noch dickere Eichenbohlen verwendet um eine längere Haltbarkeit zu erzielen. Bis heute hat die OVAG ca. 100 Nisthilfen in der Wetterau aufgestellt. Die Nisthilfen sind nur Hilfen zum nisten. Es ist nur eine Unterlage die das bauen eines Nestes erleichtert. Die Störche bauen auch auf abgebrochene Bäume oder Strommasten.

Im anschließenden Film von 2011 waren es noch ca 30 Nester, der Storchenberinger Udo Seum beringt auch die Jungstörche in Lindheim. Dank der OVAG konnten im Bereich von 2 km rund um das Nest 8 weitere baugleiche Nisthilfen aufgestellt werden die auch alle von Storchenpaaren belegt sind. Ein weiteres Paar hat auf einem Baum ein Nest gebaut.

Die Nisthilfe am Schornstein mit der Webcam ist mittlerweile marode, wir planen für nächstes Jahr im Februar eine neue Nestunterlage zu installieren. Das ist mit der Feuerwehrleiter nicht umsetzbar, wir prüfen ob ein großer Hubsteiger ausreicht oder ein Arbeitsgerüst aufgebaut werden muss. Dieses Jahr werden die Störche noch vor der Brut das Nest selbst herrichten, es sind genügend Zweige in Nestnähe vorhanden. Weiches Material tragen sie erst kurz vor Brutbeginn in das Nest. Die Brut beginnt nicht vor dem 20. März, es ist noch genügend Zeit. Das erste Ei wurde in den vergangenen 10 Jahren zwischen dem 19. und 25. März gelegt.

Wir haben im letzten Jahr auch mit Hilfe Ihrer Spenden die Lebensbedingungen der Störche weiter verbessert. Durch die extreme Trockenheit der letzten beiden Jahre drohten Nahrungsteiche auszutrocknen. Mit einem Stauwehr und der Umleitung von abfließendem Wasser in Gräben bleibt das Wasser länger in den Feuchtwiesen und den Teichen.

Die Wiese im Hintergrund der Webcam (über 30.000 m²) konnten wir kaufen und eine ökologische Bewirtschaftung sicherstellen. Die regelmäßige Ausbringung von Abfällen eines Geflügelmaststalls auf dieser Fläche konnte so verhindert werden. Auf dieser Wiese suchen die Störche der umliegenden Horste regelmäßig ihre Nahrung und Nistmaterial.

2 Antworten

  1. Wagner

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    ich bin grad dran ein Storchennest auf s Dach von unserem Bauernhaus zu bauen, ist das schon zu spät, oder gibt es auch Störche die später erst dran sind zu brüten?

    Kann ich jemanden Telefonisch erreichen?

    freu mich von Ihnen zu hören und möchte mich jetzt schon für eine Rückmeldung bedanken

    ich grüsse sie herzlich aus Lupsingen in der Schweiz

    Kurti Wagner

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